Bei PLC Ultima handelt es sich nach Angaben des Unternehmens um ein innovatives Krypto-Tool für den Massengebrauch. Die Mission von PLC Ultima besteht angeblich darin, Hunderten von Millionen Menschen, die von klassischen Fintech-Diensten abgeschnitten sind, einen Zugang zur globalen Finanzinfrastruktur und zu sofortigen Zahlungen weltweit zu ermöglichen.
PLC Ultima soll dabei als Brücke zwischen traditionellem Geschäft und der Kryptowelt fungieren. Es bietet vermeintlich innovative Geschäftslösungen, die es Händlern aus der ganzen Welt ermöglichen soll, ihre Waren gegen Kryptowährungen zu verkaufen und mit einer globalen Gemeinschaft von Krypto-Enthusiasten zu interagieren.
Doch was genau ist das Geschäftsmodell von PLC Ultima? Und warum berichten immer mehr Anleger von Problemen mit dem Anbieter?
Ursprünglich sollten Anleger bei PLC Ultima in sogenannte Minting Pakete investieren. Diese Pakete berechtigen Anleger dazu, neue Coins zu minten. Eine Wertsteigerung der Investition sollte sowohl durch eine Vermehrung der Coins als auch durch deren Kursgewinn erfolgen. Ob die Coins tatsächlich Teil einer funktionierenden Blockchain sind, kann nicht sicher festgestellt werden. Kurz nach Auflage des Coins, im April 2022, lag der Kurs des PLCU bei über 100.000,00 USD. Mittlerweile ist der Kurs auf unter 400,00 USD gefallen (Stand Juni 2023). Dies entspricht einem Verlust von über 99 %. Der Coin wird auch nicht an allen gängigen Kryptobörsen gehandelt. Dies stellt Anleger vor das Problem, dass sie ihre Coins nicht ohne weiteres in eine FIAT-Währung tauschen und auszahlen können. Anlegern wurden unterschiedliche Angaben dazu gemacht, wie sich ihr Investment vermehren sollte. Letztlich erscheinen die angeblichen Geschäftsmodelle nur schwer nachvollziehbar.
Anleger können bei PLC Ultima aber nicht nur am PLCU Coin selbst verdienen. Im Rahmen des Geschäftsmodells von PLC Ultima besteht für Kunden die Möglichkeit, zusätzlich als unabhängige Vertriebspartner tätig zu sein. Dieses System basiert auf einem mehrstufigen Direktvertriebsansatz.
Gemäß den Informationen von PLC Ultima erhalten Kunden, die andere Kunden dazu bringen bei PLC Ultima zu investieren, eine Vergütung. Darüber hinaus werden Personen, die in der hierarchischen Struktur über ihnen positioniert sind, ebenfalls entlohnt. Die Vergütung erfolgt somit in Form eines mehrstufigen Provisionssystems, bei dem die Verdienste von den Verkäufen und Aktivitäten der angeworbenen Partner abhängen.
PLC Ultima hat verschiedene Anreizprogramme implementiert, um das Engagement und den Erfolg der Vertriebspartner zu fördern. Ein solches Anreizsystem ist der "Turbo-Bonus", bei dem besonders aktive Partner 20 Prozent der Transaktionen neuer Partner in der ersten Ebene verdienen können. Dieser Bonus wird proportional zur Aktivität der Partner gestaffelt, basierend auf der Anzahl der eingeladenen Personen und deren getätigten Einkäufe. Darüber hinaus gibt es weitere Boni wie den Team-Bonus, den Leadership-Bonus und den Rank-Up-Bonus, die auf dem Erreichen bestimmter Verkaufs- und Teamziele basieren.
Der Erfolg im PLC Ultima Vertriebsmodell hängt also maßgeblich von der Fähigkeit ab, kontinuierlich neue Kunden zu gewinnen und das eigene Vertriebsnetzwerk zu erweitern. Diesem Wachstum sind natürlich Grenzen gesetzt und den größten Profit nehmen diejenigen ein, die an der Spitze dieser Vertriebspyramide stehen. Für Kunden, die erst später hinzustoßen, ist es ggf. sehr schwierig, überhaupt noch neue Interessenten zu werben.
Alex Reinhardt wird als Gründer von PLC Ultima angegeben. Der Gründer selbst bezeichnet das PLC Ultima Ecosystem als sein Hauptprojekt. Alex Reinhardt, ein Russlanddeutscher, war bereits in der Vergangenheit in diverse Produkte am Kryptomarkt involviert. Darunter auch der Platincoin. Zwischen dem Platincoin und PLC Ultima gibt es durchaus einige Parallelen. So existierte auch beim Platincoin ein Direktvertriebssystem. Und auch der Platincoin verlor innerhalb kurzer Zeit fast seinen gesamten Wert. Während der Coin im Juni 2019 seinen Höchststand mit einem Preis von 48,00 Euro erreicht hat, weist der Coin derzeit nur noch einen Wert von 0,03 Euro auf (Stand Juni 2023).
Im Zusammenhang mit Alex Reinhardt wird überdies berichtet, dass er in der Vergangenheit in eine weitere zweifelhafte Kryptowährung verwickelt gewesen sei. Dabei handelt es sich um den Swisscoin – eine gescheiterte Kryptowährung, vor der die Stiftung Warentest im Jahr 2016 zusammen mit Onecoin gewarnt hat.
Kunden von PLC Ultima mussten in der kurzen Zeit seit Auflage des Coins bereits einige ungeplante Veränderungen hinnehmen. Zunächst wurden ab Dezember 2022 sämtliche PLCU Coins ohne Zustimmung der Anleger in den sog. PLCU Classic Coin umgewandelt. Dieser Coin verlor aber innerhalb kürzester Zeit fast seinen gesamten Wert, sodass den Anlegern hierdurch ein immenser Schaden entstand. Durch die Umwandlung wurde überdies die Möglichkeit des Handels für die Anleger weiter eingeschränkt, weil immer weniger Börsen die Coins noch listen.
Aktuell sollen Kunden ihre Coins in den sog. Smart Coin umwandeln. Hierdurch wird das Investment der Kunden dann jedoch auf wahlweise 3 oder 5 Jahre gebunden und innerhalb dieser Zeit nur in kleinen Anteilen ausgezahlt. Ob nach Ablauf dieser langen Haltefristen dann PLC Ultima überhaupt noch existiert, kann heute nicht sicher vorhergesagt werden. Hieraus ergibt sich somit ein sehr großes Risiko für die Anleger.
Update Oktober 2023: Platinworld hat erneut eine Änderung des Geschäftsmodells angekündigt. Unter dem Namen Ultima Business soll auch diesmal ein Tausch der früheren Coins in ein neues System erfolgen. Hierzu sind bereits mehrere Webinare für Kunden von Platinworld abgehalten worden, die im Strukturbetrieb von Platinworld tätig sind. Nachdem bereits der Platincoin und auch der PLCU / PLCU Classic in der Vergangenheit bereits fast ihren gesamten Wert verloren haben, ist fraglich, ob Platinworld mit dem neuen System ein besseres Ergebnis erzielen kann. Anleger sollten die Entwicklungen genau verfolgen und weitere Investitionen nur nach einer ausführlichen Prüfung und mit Bedacht tätigen.
Anleger, die Bedenken haben, dass es sich bei ihrer Investition in PLC Ultima um ein unseriöses Geschäft handeln könnte, sollten folgende Schritte unternehmen:
Recherche: Führen Sie eine gründliche Recherche über PLC Ultima durch. Überprüfen Sie die Hintergrundinformationen des Unternehmens, seine rechtliche Struktur, den Gründer und das Führungsteam. Suchen Sie nach möglichen Warnzeichen oder negativen Berichten über das Unternehmen.
Melden Sie Bedenken: Wenn Sie berechtigte Bedenken haben, dass PLC Ultima in betrügerische oder illegale Aktivitäten verwickelt sein könnte, sollten Sie dies den entsprechenden Behörden melden. Kontaktieren Sie die Finanzaufsichtsbehörde oder die zuständigen Ermittlungsbehörden, um Ihre Bedenken zu äußern und Informationen bereitzustellen.
Überprüfen Sie Verträge und Vereinbarungen: Lesen Sie sorgfältig die Verträge und Vereinbarungen, die Sie mit PLC Ultima abgeschlossen haben. Stellen Sie sicher, dass Sie die Bedingungen und Klauseln verstehen. Wenn Sie Zweifel oder Fragen haben, wenden Sie sich an einen Rechtsanwalt, um eine rechtliche Bewertung vornehmen zu lassen.
Sichern Sie Beweise: Verwahren Sie alle relevanten Dokumente, Korrespondenzen und Transaktionen im Zusammenhang mit Ihrer Investition in PLC Ultima sorgfältig. Diese können als Beweismittel dienen, falls rechtliche Schritte erforderlich werden.
Kontaktieren Sie einen Rechtsanwalt: Konsultieren Sie einen Rechtsanwalt, der sich auf Finanz- und Investitionsrecht spezialisiert hat. Ein erfahrener Anwalt kann Ihre Bedenken bewerten, Ihnen rechtlichen Rat geben und Sie über Ihre Rechte und Handlungsmöglichkeiten informieren.
Es ist wichtig, dass Anleger ihre individuelle Situation und die spezifischen rechtlichen Rahmenbedingungen in Betracht ziehen. Die oben genannten Schritte dienen als allgemeine Leitlinien, um mögliche Maßnahmen zu ergreifen, sollten Bedenken bezüglich der Seriosität einer Investition in PLC Ultima bestehen. Ein qualifizierter Rechtsanwalt kann eine maßgeschneiderte Beratung und rechtliche Unterstützung bieten, um die bestmögliche Vorgehensweise zu bestimmen. Rechtsanwalt Patrick Wilson vertritt seit vielen Jahren Mandanten im Bereich Kapitalmarktrecht und Kryptowährungen. Vereinbaren Sie noch heute eine kostenfreie Erstberatung.